Ich sitze in der U-Bahn mit meinem Eee PC und tippe. In dieser Sitzreihe sitzen weitere 7 Japaner. Jeder hat ein elektronisches Gerät in der Hand, mit dem er spielt, tippt oder ein Video guckt.
In vielem sind uns die Japaner weit vorraus. In einem ganz besonders: Ihren Klos. Hightech Kommando Zentralen. Einstellbar beheizte Sitzfläche. Und eine Po-Säuberungsanlage mit Wasserstrahl. Um es auszuprobieren drücke ich die Taste, die durch Symbole verständlich sind. Es tut sich nichts. Ich sehe ein kleines schwarzes durchsichtiges Teil – das könnte ein Näherungssensor sein. Es macht ja nur Sinn zu sprühen, wenn jemand draufsitzt. Also simuliere ich das Draufsitzen mit der Hand. Das war keine gute Idee. Nun funktionier es. Ein kleines Plastikrohr kommt vervorgefahren und spritzt mit Wasser. Ich springe etwas zu spät zur Seite und habe nun eine nasse Hose. Der Wasserstrahl geht übrigens bis zur gegenüberliegenden Scheibe. Selbstverständlich ist die Temperatur einstellbar.
Japan hätte noch viel mehr zu bieten, wenn wir die Sprache verstehen könnten. In den Restaurants und Gesch'ften wird man freundlich begrüßt und verabschiedet, die Kellner rufen etwas und die Köche wiederholen es. Dabei werden die Worte melodisch geyogen. Wir probieren immer mehr unser japanisch aus. Und bedanken uns öfters mit „Guten Morgen“, da unsere Synapsen noch nicht so schnell die seltsamen Worte abrufen können. Ein Highlight ist, als ich im sehr schönen Mittagshappen-Restaurant für japanische Business Leute sage: Guchi Soss Sama. Der Kellner strahlt. Verbeugt sich und sagt: Domo Arigato. Ich hatte ihm gerade gesagt, dass das Essen sehr lecker war und er hatte sich bedankt. Jedesmal erzeugen unsere japanisch Bemühungen viel Spass auf beiden Seiten. Dabei müssen wir immer an die Paulaner Werbung denken, bei der sich ein paar Japaner in den Biergarten setzen und einer ganz solzt sagt: "Ich möchte kein Kamel kaufen, bitte", die Bedienung sagt "Ist scho recht" und ihnen Paulaner bringt.
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