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Hühnerfüße süß-sauer: Chinarestaurants in China

China - bereist: Oktober 2009

„Essen in China ist mit dem, was wir aus unseren heimischen Chinarestaurants kennen, nicht vergleichbar“ – das hatten wir gehört und erwartet. Also sind wir sehr überrascht, dass unser erstes Restaurant (wohlgemerkt nicht in einer Tourizone) „The great wall“ hieß und vom gleichen Innenarchitekten eingerichtet war wie eine Million Chinarestaurants in Deutschland.  Die englische Speisekarte liest sich auch nicht so sehr exotisch, bis auf einige seltsame Gerichte.  

Ein großer Unterschied ist, dass es im Restaurant nicht automatisch Reis als Beilage gibt. Er würde nur unnötig satt machen und von den Leckereien ablenken. Man bestellt ihn zum Ende für die, die mit dem Essen noch nicht satt geworden sind. Es bestellt nicht jeder etwas für sich, sondern einer für alle. Die Gerichte kommen in die Mitte auf eine drehbare Platte und alle essen von allem.

Die Highlights der chinesischen Küche haben wir durch die Familie der Braut kennengelernt. Wir waren mehrfach eingeladen. Unter anderem zu Dumplings, vielfältig gefüllte und gedünsteten Teigtaschen.

Gelernt haben wir, wie Hühnerfüße, Rehfüße, Seegurken und Quallen schmecken. Gelernt haben wir auch, warum sie es noch nicht auf die Speisekarten in Deutschland geschafft haben.

Bei den Hühnerfüßen lutscht man das gesunde colagenhaltige Zeug um den Knochen herum ab. Der Geschmack, überwiegend nach Sauce und etwas nach Hühnchen, ist es nicht schlecht. Schlecht werden kann einem nur bei dem Gedanken wo diese Füße schon alles rumgelaufen sind und vor allem bei dem Anblick, denn sie sind überraschend groß und ähneln einer abgeschnittenen menschlichen Hand in Miniausführung. Rehfüße, bzw ein Teil in den Hufen, hat relativ wenig Geschmack, dafür eine sehr unangenehme wabbelige Konsistenz, die man ungerne im Mund hat. Ebenso Seegurken, das sind finger- bis armlange schwarze Schläuche mit Ausstülbungen, die sie nicht sonderlich attraktiv machen die die ich schon beim Tauchen eklig finde. Und Quallen toppen diesen Glibber noch, weil sie außenrum etwas knusprig angebraten waren. Käfer, Schlange und Skorpione haben wir uns auf dem Nachtmarkt dann verkniffen. So lecker sahen sie nicht aus – und alleine der Geruch war nicht leckel.

In einem Nudel-Schnellimbiß gab es sogar Catfisch süß-sauer. Also ein typisches deutsches Chinarestaurant Gericht.

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